Neuzugang: Analogrechner Dornier 910 – Nachtrag
Spender: Prof. Dr. Michael Engel
Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Coburg
Friedrich-Streib-Straße 2
96450 Coburg
Datum: 15.08.2019
Inventarnummer: I1655
Standort: ZUSE-Raum
Objekt: Analogrechner, Dornier DO 910
Model: Typ SMC
Hersteller: Dornier System GmbH, 7990 Friedrichshafen, W-Germany
Baujahr: ca. 1975
Seriennummer: 3007
Maße: 540mm/350mm/350mm (B/T/H)
Gewicht: 20,7Kg
Zusatzdoku: Anbei (ZD-I1655)
Kommentar:
Der Dornier 910 wird als Simulationssystem beschrieben, das analoge und digitale Rechentechniken in sich vereinigt.
Was sind Analogrechner?
Elektronische Analogrechner wurden in den Jahren zwischen 1950 und 1980 zur Lösung von linearen und nichtlinearen Differentialgleichungen entwickelt und standardisiert. Elektronische Analogrechner waren technisch nutzbar zum Beispiel zur Simulation von Flugbahnen in der Luft- und Raumfahrttechnik, jedoch auch in der Mathematik, der Simulation physikalischer Prozesse, usw.
Neben den Grundelementen, Summierer, Inegrierer, Multiplizierer und Dividierer, verfügen elektronische Analogrechner als Eingabeeinheit Potentiometer, die als Spannungsteiler eingesetzt werden, um variable Koeffitienten abzubilden. Mit Funktionsgeneratoren auf der Basis von Diodennetzwerken können nichtlineare Kennlinien eingestellt werden.
Zur Darstellung der Ergebnisse einer Rechnung werden meist Oszilloskope beziehungsweise Plotter verwendet. Auch eine Weiterverarbeitung der Ergebnisse an einen Digitalrechner war, wie bei unserem Rechner, möglich.
Das komplette System des Dorier DO-910 besteht aus drei Teilen.
– Einem Commodore CBM 8032 mit Kassettengerät und Drucker.
– Einem Analogteil mit analogen Rechenelementen.
– Einem Interface zwischen Analog-und Digitaleinheit.
Unser Gerät ist der Analogteil mit integriertem Interface.
Der Analogteil des DO 910 wurde aus dem DO 80 – Analogrechner weiterentwickelt und enthält auch weitgehend dieselben Komponenten wie dieser.
Er hat in der oberen Ebene Platz für maximal 5 Steckplätze für Potentiometereinschübe.
Diese haben:
je 4 Handpotentiometer,
1 Komparator,
1 Begrenzer,
2 Funktionsrelais
1 Funktionsschalter.
Darunter sind 20 Steckplätze für Rechenelement-Module.
Sie können folgende Funktionen enthalten:
1 Integrierer
3 Summierer
2 Multiplizierer/Dividierer und 2 Summierer
1 Totzeitglied
2 einstellbare Funktionsgeber
1 Logik-Taktgeber und 2 Zähler
3 Flipflops und 1 Monoflop
5 AND/NAND-Gatter
Das Interface ist unten in dem Gehäuse des Analogrechners integriert.
Es hat eine IEC 625 (IEEE 488) Meßport Schnittstelle. Mit ihr wird der Analogteil
mit dem Commodore CBM 8032 verbunden. Die Kommunikation geschieht mittels
Standart-BASIC Befehlen.
Der andere Teil des Interfaces enthält Komponenten, deren Ein- und Ausgänge an der Interface-Frontseite an 4mm-Buchsen verfügbar sind.
Diese sind:
8 digitale Eingänge
8 digitale Ausgänge
16 analoge Eingänge
4 multiplizierende analoge Ausgänge
Wegen seines einfachen und übersichtlichen Aufbaus wurde der Do 910 häufig als analoger Schulungs-und Ausbildungsrechner genutzt.
Unser Exemplar ist voll funktionsfähig.